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C H R O N I K der Freiwilligen Feuerwehr Unterelchingen

Die Freiwillige Feuerwehr Unterelchingen, gelegen im damaligen Bezirksamt Neu-Ulm wurde von Bürgern aus Unterelchingen im Jahre 1874 gegründet. Die erste Generalversammlung fand am 22. Februar 1874 statt und ist deshalb als Gründungstag anzunehmen. Das Gründungsprotokoll wurde durch Zufall vom Ehrenkommandanten Josef Maier gefunden. Es korrigierte damit die Vermutung, dass die Wehr wie zuerst angenommen, am 15. Juni 1874 gegründet wurde.
 Ledereimer aus den Gründungsjahren
Als Gründungsmitglieder der Feuerwehr werden im Protokoll Josef Mayer (Ökonom), ehemaliger Bürgermeister Valentin Feuß (gewesener Bader), Georg Plebst (Maurermeister) und Georg Färber genannt. Bereits in der Gründungsversammlung bildete sich der Steigerzug und Josef Mayer wurde zum ersten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Unterelchingen gewählt und durfte 65 Feuerwehrmänner befehligen. Im Laufe des Jahres 1874 wurden weitere Abteilungen gegründet, am 1. März der Spritzenzug und am 15. März die Rettungs- und Ordnungsmannschaft. 
 
Das erste Protokollbuch wurde von 1874 bis 1923 geführt und beinhaltet detaillierte Angaben über Mitgliederwerbung, Brände und sonstige Dienstleistungen, Inspektionen, Wahlen etc. Leider gingen viele Aufzeichnungen der Jahre bis 1955 durch die Kriegswirren verloren.
 
Die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr Unterelchingen bestand in ihrer Anfangszeit aus zwei Handspritzen, zwei Anstelleitern, drei Dachleitern, ein Schlauchkarren, sechs Feuerhaken, eine Fuhrlaterne, eine Schlauchhaspel, 11 Laternen, acht Steigerausrüstungen und 134 Meter Schlauch. Die Ausrüstung wurde nach und nach vervollständigt, so kamen 1911 ein Spiralschlauch und ein Schlauchtrockner hinzu. Die Schlauchtrockeneinrichtung befand sich am landwirtschaftlichen Gebäude der Brauerei Zahn. Da sich die Schlauchtrocknung im Freien befand, dauerte es einige Wochen bis die damaligen Hanfschläuche getrocknet waren.

 

 

Handspritze aus dem Jahre 1912Im Jahre 1912 schaffte die Gemeinde Unterelchingen die „Große Handspritze“ an, die von acht Mann betrieben, einem Spritzenmeister bedient und von zwei Pferden gezogen wurde. Die „Große Handspritze“ wurde 1898 bei den Wieland Werken in Ulm gebaut und 1912 gebraucht gekauft, leider ist der Vorbesitzer nicht bekannt.

 

TSA aus dem Jahre 1942

In den Kriegsjahren von 1939 bis 1945 musste der damalige zweite Kommandant Leonhard Hiller eine Damenmannschaft an den Löschgeräten ausbilden um den Feuerschutz im Ort zu gewährleisten. In dieser Zeit erhielt die Freiwillige Feuerwehr Unterelchingen 1942 den ersten TSA (Tragkraftspritzenanhänger) mit einer wassergekühlten Motorspritze TS 8/8 der Firma Breuer.

 

  

AL17 aus dem Jahre 1959

Als 1959 der damalige Kommandant, Herrmann Welz die Wehr übernahm, war das Interesse der jungen Männer am Feuerwehrdienst nicht vorhanden. So musste der damalige Bürgermeister Josef Hiller 1962 in einer Bürgerversammlung an das Pflichtbewusstsein der jungen Männer appellieren um die Mannschaftsstärke wieder zu erreichen. Unter Kommandant Welz wurde im Laufe der Jahre ein Schlauchwagen, eine Anhängeleiter ALS 17 und für die Breuer Motorspritze eine neue Spritze von Magirus angeschafft. Gezogen wurden alle Anhänger von Hand oder mit Traktoren der Unterelchinger Landwirte. 

 

 

 

 

 

 

 

Das alte Gerätehaus, welches um 1900 gebaut wurde musste 1970 im Zuge des Ortsstraßenausbaues abgerissen werden. Da das neue Gerätehaus noch nicht fertiggestellt war, wurden die Gerätschaften in der Heerstraße 230 vorübergehend untergebracht. Erst im Dezember 1971 konnte die Wehr das neue Gerätehaus im Rathaus Unterelchingen beziehen. 

Im Jahre 1973 erhielt die Feuerwehr Unterelchingen einen weitern TSA von der ortsansässigen Firma Koepp. Der kunststoffverarbeitende Betrieb überlies den TSA (Metz Baujahr 1959) zur Brandbekämpfung aus dem Bestand der Werksfeuerwehr des Hauptwerkes.

LF16

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das 100-jährige Bestehen beging man am 24. und 25. Mai 1975 mit einer großen Schauübung am Objekt Mayr (Sparkasse) und Baugeschäft Moser in der Bahnhofstrasse.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Jahr 1976 errichteten viele freiwillige Helfer den Schulungsraum im Obergeschoss des Gerätehauses.




Der Atemschutz und damit die Ausbildung und Ausrüstung der Wehr erfolgte ab dem Jahr 1985. 1989 wurde ein TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug) für die Wehr in Unterelchingen gekauft und am 4. Mai 1989, am St. Florianstag, durch eine Weihestunde seiner Bestimmung übergeben.



Ebenfalls in diesem Jahr wurde der Schulungsraum durch viel Eigenleistung renoviert.

Um Nachwuchsproblemen entgegenzuwirken, wurde im Jahre 1991 die Jugendfeuerwehr Unterelchingen aus der Taufe gehoben.

 

 

Durch die gestiegenen Aufgaben der Feuerwehr, vor allem durch die zunehmende Zahl der Einsätze auf dem Autobahnkreuz Ulm-Elchingen und das Alter des LF 16, konnte am 28. Mai 1995 Bürgermeister Lang das neue LF 16/12 der Firma Iveco-Magirus bei der Fahrzeugweihe der Unterelchingen Wehr übergeben. Das LF 16/12 biete für neun Personen Platz und verfügt gegenüber dem alten LF 16 zusätzlich über Hebekissen, Lichtmast, Chemieschutzanzüge, Rollgliß und einen Wassertank mit 1600 Litern Inhalt. Außerdem wurden nachträglich ein Akku - Kombi Rettungsgerät, ein Sprungretter und ein Notfallrucksack für First Responder eingebaut. 

 



 

 

 


Im Jahre 1997 wurden die Räumlichkeiten der ehemaligen Post-Filiale in einen weiteren Fahrzeugstellplatz umgebaut. Es wurde außerdem ein weiteres WC sowie eine Dusche eingebaut.















 

Der Landkreis Neu-Ulm stationierte 1998 einen VSA (Verkehrssicherungsanhänger) bei der Unterelchinger Wehr, damit bei Unfällen auf der Autobahn um das Kreuz Ulm-Elchingen, die Unfallstelle abgesichert werden kann und somit die Arbeit der Hilfskräfte erleichtert wird.

 












 






Am Wochenende des 02. und 03. Oktober 1999 feiert die Feuerwehr Unterelchingen ihr 125 jähriges Bestehen. Dieses wurde mit einer Historischen Übung, einem Festakt in der KSV-Halle, einem Festgottesdienst mit anschließendem Umzug und einer Ausstellung begangen.

Mit einer Weihe am Sonntag, den 3. Oktober 1999, nach dem Festgottesdienst, wurde das neue MZF (Mehrzweckfahrzeug) seiner Bestimmung übergeben. Es vervollständigte den Fuhrpark der Feuerwehr Unterelchingen und ist hauptsächlich für die gestiegenen Einsätze auf der Autobahn vorgesehen. Hervorgerufen wurden diese durch die Stationierung des VSA (Verkehrssicherungsanhänger). 



Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Unterelchingen

und Großeinsätze in Unterelchingen

 

 

Josef Mayer 1874 -1885

 

Matthäus Walder 1885 – 1892

 

Johann Glogger 1892 – 1895

 

Joseph Mayer 1895 – 1898

 

Der  erste Großbrand - ein Totalbrand - ist am 14.04.1896 bei Johann Glöckle in der Hauptstrasse 20 - heutiger Besitzer Ewald Taschner.

 

Johann Gauruder 1898 – 1904

 

Konrad Benz 1904 – 1910

 

Am 15.08.1904 ereignet sich der Totalbrand des Gasthofes Adlers im Finkenweg 1.

 

Josef Heckel 1910 – 1919

 

hat es mit zwei Stadelbränden zu tun: am 15.06.1915 bei Johann Steck, Hauptstrasse 30 - heute Karl Steck und am 23.10.1918 bei Christian Wiedemann in der Milchgasse 5 - heute Hermann Kohn.

 

Xaver Hiller 1919 - ?

 

Ferdinand Rampf

 

Bernhard Hiller

 

Anton Luikard

 

Adolf Warth bis 1945

 

2mal brennt Wohnhaus samt Stadel am 14.09.1927 und zwar bei Josef Luikard, Hauptstrasse 59 - heute unbewohnt, sowie bei Ludwig Mayer (Hauptstrasse 61) Friedhofsmauer - heute abgerissen.

 

Der Stadel bei Josef Rösch in der Milchgasse 8 brennt am 10.08.1931 - Besitzer heute Walburga Dauner. Dieses Anwesen erwischt es am 19.05.1932 nochmals, diesmal kann Stadel und Wohnhaus gelöscht werden.

 

Tags zuvor brennt ebenfalls Stadel und Wohnhaus beim Nachbarn Michael Glöckle in der Milchgasse 10 - heute Waltraud Wambach.

Noch einen Doppelbrand gibt es 1932 zu verzeichnen: am 29.03. brennt bei Markus Missel Hauptstrasse 38 der Stadel - heute Karl Missel, und bei Josef Rueß, Hauptstrasse 40 Wohnhaus und Stadel - heute ebenfalls Josef Rueß.

 

Von der Kriegszeit ist nur ein größerer Brand bekannt und zwar ein Stadelbrand bei Josef Frank, Hauptstrasse 27.

 

Ebenfalls 1944 ereignet sich das wohl schwerste Zugunglück in der Geschichte Unterelchingens. Am 01.12.1944 stoßen auf der eingleisigen Strecke beim Bahnwärterhaus in der Heerstrasse 25 zwei Güterzüge frontal zusammen. Das Zugpersonal beider Züge sowie Wehrmachtsbegleitpersonal kommen ums Leben. Die insgesamt 11 Toten werden namenlos in einem Massengrab auf dem Unterelchinger Friedhof bestattet.

 

Karl Steck 1946 – 1959

 

In diese Zeit fällt im November 1948 der Totalbrand des Anwesens Julia Wuchenauer in der Hauptstrasse 23 - heute Leopold Edel.

 

Josef Mader 1959 – 1959

 

Hermann Welz 1959 – 1984

 

Unter die Ära von Kommandant Welz fallen die folgenden Einsätze:

  • Brand eines Wohncontainers bei der Fa. Pflug Eberhardt, Gewerbestrasse 9 am 13.11.1971 - heute Spedition Allgaier
  • Brand eines Stadels von Josef Mayer an  der Heerstrasse am 18.06.1974 - damals abgerissen,
  • Großbrand am 09.12.1983 bei der Fa. Waraplast, Gewerbestrasse 6 - heute EFG  (Elchinger Frucht und Gemüse).

 

 

 

Josef Maier 1984 – 2002

 

Seit Kommandant Josef Maier im Jahr 1984 die Unterelchinger Wehr übernommen hat ereignete sich der bislang letzte große Brand am 09.12.1990 beim Anwesen Schick, bewohnt von Fam. Repper in der Hauptstrasse 36. Das ausgebrannte Wohnhaus musste abgerissen werden und ist heute im Besitz von Ulrich Kraus.

 

Marcus Herrmann 2002 - 2020

 

Matthias Baier seit 2020

 

 

 

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